Quick-Info:
MIDI
Altreifen-Recycling
|
|
|
|
|
|
|
Dirk Gerlach Engineer
|
|
|
|
Massenbilanz für ein MIDI-Quad-Projekt
Emissionen
Um einen ersten Eindruck in der Emissionsbetrachtung zu bekommen sind folgende Bereiche interessant:
Feinstaub
Geruch
Abgelagerte Altreifen, die auf Grund ihres Alters nicht mehr in den Export gehen können, enthalten in der Regel deutlich weniger der riechenden Weichmacher als Neureifen.
Das Altreifengranulat ist nahezu geruchsfrei.
Die Verbrennungsluft der BHKW wird aus dem Bereich der offenen Lagermulde abgezogen, um eine (weitere) Sicherheit zur Geruchsreduzierung einzubauen.
Gase
Das durch z.B. THIOPAQ® und die Aktivkohlefilter geleitete Gas enthält in der Hauptsache Methan, Kohlendioxid, Wasserstoff, Kohlenmonoxid. Hinzu kommen noch geringere Mengen an Ethan, Propan und Butan (Propan und Butan sind die beiden Bestandteile von Autogas).
Das Gas wird direkt in einem Gasmotor verstromt. Das Abgas enthält dann Kohlendioxid und Wasser.
Im Nominalfall ( Input = 1200 kg/h) entstehen so ca. 1200 - 1600 Nm³/h Abgase.
Lärm
Das Gummigranulat ist als solches schon geräusch- und stoßdämpfend. So dass nur die Geräuschemissionen des Radladers beim Produkthandling erwartet werden. Der Befüllvorgang dauert höchstens 30 Minuten pro Tag und ist am Wochenende nicht notwendig, da ein entsprechend großer Pufferspeicher vorhanden ist.
Die Aufarbeitung der Altreifen zu Gummigranulat erfolgt in einem gehausten Granulator.
Kondensatöl
Das Kondensatöl wird in einem komplett geschlossenen System gehalten und tritt nicht aus!
Für den Störfall "Rohrleitungsbruch" sind Gefahrgutauffangwannen in die Anlage integriert. Ebenso wird durch die entsprechende Sensorik ein Bruch detektiert und die gebrochene Rohrleitung sofort automatisch stillgelegt. Die Anlage fährt danach in den produktlosen Zustand.
Das Öl wird in einem zertifizierten Zwischentank gelagert und 4x pro Woche (jeweils ca. 30m³) abgeholt.
Feststoff "Koks"
Das erhaltene Produkt CarbonBlack besteht zu ca. 83% aus elementarem Kohlenstoff und den Füllstoffen des Reifen, größtenteils Silizium.
Je nach Prozessparametern können auch noch bis zu 2% Schwefel enthalten sein.
Der Entladevorgang (Abholung) der zertifizierten Kohlenstaubsilos mit Filter erfolgt 8x wöchentlich.
Der im Limassol produzierte CarbonGreen erfüllt in großen Teilen die Spezifikation von Aktivkohle N660.
Schwefel
Je nach Prozessparameter verbleibt der Schwefel als elementarer Schwefel im Feststoff, geht als Schwefelverbindung ins Kondensat oder idealerweise als Schwefelwasserstoff in die Gasphase.
Mit dem THIOPAQ®-Verfahren wird Schwefelwasserstoff aus dem Permanentgas abgeschieden und durch eine biologische Stufe elementar abgeschieden.
Im Nominalbetrieb bei 600 kg/h entstehen so maximal 216 kg/d an elementarem Schwefel. Laut Sicherheitsdatenblatt erfüllt Schwefel nicht die PTB-Kriterien (persistent/bioakkumulativ/toxisch).
Theoretisch maximale Störfall-Emissionen
Im Falle eines GAUs (größten anzunehmenden Unfalles = plötzlicher Ausfall der Gasstrecke/Kondensation) wird die Temperatur innerhalb von 15 Minuten im Reaktor auf unter 300°C abgesenkt. Theoretisch könnte damit noch 25% der Stundenleistung freigesetzt werden.
Langsame Veränderung (= Verschmutzungen) erkennt das System eigenständig (z.B. Druckmessungen) und fährt rechtzeitig in den stabilen produktlosen Wartezustand.
Stoff |
kritische Temperatur Übergang in Gasphase |
Bagatellmassenstrom gemäß TA-Luft |
Reifenanalyse gemäß LUA Bayern |
Störfall-Massenstrom Typ MIDI |
|
Arsen |
613 °C |
0,0025 kg/h |
20 mg/kg |
0,003 |
|
Benzo(a)pyren |
°C |
0,0025 kg/h |
|
|
|
Benzol |
°C |
0,05 kg/h |
|
|
|
Cadmium |
767 °C |
0,0025 kg/h |
8 mg/kg |
0,0012 kg/h |
|
Quecksilber |
356 °C |
0,0025 kg/h |
0,17 ppm |
0,00003 kg/h |
|
Schwefeloxide |
- |
20 kg/h |
1,5% Schwefel |
3 kg/h (Schwefel) |
|
Staub |
- |
1 kg/h |
|
|
|
Für diesen Störfall wird eine Notfackel vorgesehen, um alle Kohlenwasserstoffe sicher zu verbrennen.
Die mögliche kurzzeite Belastung an Schwermetallen liegt dagegen im Bereich der Bagatellstrommassen-Grenzwerte für den Dauerbetrieb und ist für das Genehmigungsverfahren genauer zu betrachten.
|
|
Dipl.-Ing.(FH) Dirk Gerlach Leidenschaft für Innovation
|
| |
|
|
|
|
|
Ein Service der LEO GmbH.
|